Meine erste praktische Begegnung mit Yoga verdanke ich einem Unfall.
Nach einer schweren Knieverletzung konnte ich mich über Wochen nur auf Krücken bewegen. Danach humpelte ich weitere Wochen mehr schlecht als recht durchs Leben. Meine damalige Physiotherapeutin Susanne ist auch Yogalehrerin und empfahl mir wegen des fortgeschrittenen Muskelschwundes an ihrem Yogaunterricht teilzunehmen.
Von Yoga wusste ich nicht viel, hatte hier und da mal ein Foto von sich verbiegenden Menschen gesehen oder einen Artikel in einer Zeitung gelesen und befand es für mich als nicht sehr reizvoll. So konnte ich mir kaum vorstellen, dass ich Gefallen am Yoga finden würde.
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Momentan war aber nicht an irgendeine sportliche Betätigung zu denken, also ging ich zu ihr in den Yogaunterricht, obwohl ich so meine Bedenken hatte was ich wohl mit diesem total unbeweglichen, dicken noch nicht ganz schmerzfreien Knie machen könnte.
Schon die erste Stunde war eine Überraschung, trotz meiner massiven Behinderung konnte ich viele Übungen mitmachen und fühlte mich hinterher viel besser, hatte ich mich doch wieder gezielt bewegen können.
Susanne stellte mir ein Yoga – Knieschonprogramm zusammen und so übte ich bald mehrmals wöchentlich, was sowohl meinem Knie als auch allgemeinen Wohlbefinden sehr dienlich war. Schon nach einige Wochen ging es dem Knie viel besser und nach ein paar Monaten konnte ich sogar im japanischen Sitz (Fersensitz) sitzen, an so etwas war zuvor nicht im Traum zu denken.
Heute ist mein Knie wieder gesund, noch immer wie ein Wunder für mich. In den folgenden Jahren lernte ich nicht nur den gesundheitlichen Aspekt des Yoga sondern erfuhr auch all die anderen positiven Aspekte die der Yoga mit sich bringt und so beschäftigte mich Yoga immer intensiver, bis ich schließlich die Idee hatte, all diese positiven Wirkungen des Yoga selber weiter zu geben und damit begann meine Yogalehrer Laufbahn.
Die ersten Erfahrungen im Unterrichten erhielt ich durch meine damalige Yogalehrerin und im autodidaktischen Studium in Portugal, wo ich zu der Zeit lebte. Einige Jahre unterrichtete ich dann in Portugal bevor ich zurück nach Deutschland zog. Hier machte ich eine weitere Yogalehrer Ausbildung (Intensivausbildung 400 Std.) bei YOGA VIDYA in der Tradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-Devananda.
Yoga Vidya gegründet von Sukadev Bretz ist Europas größtes Yogalehrer Institut. Fort- und Weiterbildungen sind mir weiterhin sehr wichtig, Yoga ist ein so breit gefächertes Feld, dass es noch viel zu lernen und zu entdecken gibt.
Yoga ist mittlerweile ein bedeutender Teil meines Lebens und kaum mehr wegzudenken. Meinen damaliger Unfall betrachte ich mittlerweile als absoluten Glücksfall, ohne den ich wohl nicht zum Yoga gefunden hätte.
Es ist mir immer wieder eine Freude meine Begeisterung mit Menschen zu teilen und die positiven Aspekte des Yoga weitergeben zu dürfen.
Namaste Roswitha